IOTA Expedition nach EU-164
Bereits zwei mal war ich auf Corsica, jedesmal mit Funkgerätschaften, und jedesmal Campingurlaub. Und wir waren jedesmal zusammen mit DL2RMC und Familie. So kannten wir uns schon recht gut mit den Gegebenheiten auf den Campingplätzen aus. In 2007 aktivierten wir die Sanguinares-Inseln EU-104 in der Nähe von Ajacco. Das wiederholten wir 2010. Aber dieses Jahr wollten wir eine leicht zu erreichende Insel der Corsica Coastal Island Gruppe, EU-164 aktivieren. Leicht zu erreichen deshalb, weil wir mit einem kleinen Schlauchboot übersetzen wollten. So waren wir zeitlich unabhängig vom Motorbootverleih. Tom, DL2RMC war bereits ein Jahr zuvor auf IM0 und auch TK unterwegs, und hatte die Insel Piana in der Nähe von Bonifacio in Erwägung gezogen. Wir stellten unsere Ausrüstung zusammen: 2 Akkus je 44 Ah, TS480, Elbug, 10m-vertical, Tuner und Log. Dazu kamen noch Schlauchboot, Getränke und Sonnensegel. So begaben wir uns mit Schlauchboot und wertvoller Technik, die auf keinem Fall untergehen sollte in Richtung Insel. Die ist ca. 300m vom Festland entfernt, wobei hier das Festland Corsica ja auch eine Insel ist. Die Überfahrt gestaltete sich relativ einfach, das Wasser ist so flach, dass wir zum größten Teil das Boot ziehen konnten, wärend wir durch das Wasser wateten. Am Ufer angekommen war ein schattiges Plätzchen nicht zu finden, denn wie allgemein auf Corsica sind in Meeresnähe keine hohen Bäume vorhanden. Außerdem wollten wir die Antenne unbedingt am Wasser aufbauen, wofür wir auch einen guten Platz fanden. Die Vertical war bereits durch Tom (DL2RMC) seine Aktivitäten, unter anderem beim CW-Fieldday von A6 aus getestet worden. 10m Draht am Glasfibermast endeten 1m über Wasser, der Tuner wurde direkt am Mast angebracht, es wurde ein ca. 8m langes Radial verwendet, welches über Wasser mit einem kleinen Hilfsmast installiert wurde. Hier dienten Steine, die immer im Wasser liegen als Abspannhilfe. Gegen mittag waren wir dann qrv. Ich begann also mit Funkbetrieb auf 20m in SSB und mußte schon nach kurzer Zeit in Splitbetrieb übergehen, denn das Pileup war doch gewaltig. EU-164 ist von 39% der IOTA-Sammler bestätigt. Tom und ich wechselten uns stündlich ab. Wir wechselten auf 17m und konnten etwas DX arbeiten. Gegen 16.00 Uhr UTC beendeten wir dann den Funkbetrieb, der erste Akku war bereits leer, und wir mußten ja noch alles abbauen und wieder zurück. Das nahm immerhin über eine Stunde in Anspruch. Wir erreichten 510 QSOs, wobei auf Grund der Rufzeichenwechsel einige Dupes dabei sind. Eigentlich sollte dieser Tag nur ein Test für die Aktivierung von Lavezzi Island sein. Lavezzi ist gleich in der Nähe und hat die gleiche IOTA-Referenz und ist mit einem Ausflugboot zu erreichen. Um vielen OMs eine eventuell neue Insel ins Log zu bringen, wollten wir unsere Aktivität am Wochenende durchführen. Da die Insel Piana doch recht einfach zu erreichen ist, setzten wir am Sonntag noch einmal mit gleichem Equipment über. So waren wir unabhängig von der letzten Rückfahrt des Ausflugbootes von Lavezzi. Denn erst am späten nachmittag ging das 17m-Band auf für DX, wir arbeiteten gut Japan, Nordamerika und auch Mittelamerika. Auch die europäischen Signale waren schön laut. Unterbrochen wurde unsere Aktion für ca. 1 Stunde von einem heftigen Gewitter, welches uns zum Glück nur streifte. Da wir für Abbau und Rückfahrt ca. 1 Stunde einplanen mußten, beendeten wir gegen 16.00 UTC den Funkbetrieb. Es gingen wieder etwas über 500 Rufzeichen ins Log. Wir sendeten die ganze Zeit mit 80 Watt in CW und SSB, ein Akku hielt so etwa 3 Stunden. Geloggt wurde auf Papier. Man sollte sich eine gute Schreibunterlage mitnehmen, wo auch noch die Taste Platz hat. Eine Stunde lang kniehend oder liegend Pileup ist trotz schönstem Badestrand nicht sehr bequem. Insgesamt waren wir mit unserer Aktion sehr zufrieden. Einige OMs fragten, ob wir auch von EU-100 qrv werden, na wenn das nicht ein zukünftiges Ziel sein könnte.
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| Lage der Insel | where do we go next ..... |